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16.06.2017 - Projektabschluss per 30. Juni 2017

Das Forschungsprojekt „Strafverfahren im Wandel“ wurde per 30. Juni 2017 erfolgreich abgeschlossen. Unsere Ergebnisse wurden laufend publiziert. Sie finden die meisten online unter der Rubkrik "Publikationen".


14.06.2017 - Berufung von Prof. Dr. iur. Nadja Capus an die Université de Neuchâtel

Per 1. August 2016 wurde Dr. iur. Nadja Capus als Professorin für Strafrecht und Strafprozessrecht an die Université de Neuchâtel berufen.


28.03.2017 - Protokollstile im institutionellen Kontext. Mittelbarkeit der Beweiserhebung und Verlaufsprotokolle von Einvernahmen (N. Capus, M. Stoll, M. Suri im Heft 1/2017 der ZStR)

Dieser Aufsatz gibt Antworten auf zwei der drei wesentlichen Forschungsfragen des Nationalfondsprojekts: Wie sind Einvernahmeprotokolle gestaltet? Von welchen Einflussfaktoren hängt die Protokollierungsweise ab?

Die Analysen ergeben, dass sich Einvernahmeprotokolle in der Schweiz primär danach unterscheiden, ob sie eher den Charakter von Verlaufs-­ oder von Ergeb­nisprotokollen annehmen. Verlaufsprotokolle halten die Einvernahme im Frage-­Antwort-­Format fest und hinterlassen bei der Leserschaft den Eindruck, das Gespräch umfassend und authentisch wiederzugeben. Ergebnisprotokolle stellen die Aussage im Unterschied dazu als Monolog der einvernommenen Person dar.

Dabei besteht ein deutlicher «Röstigraben»: In Deutschschweizer Kantonen, insbesondere in östlich gelegenen, wird stärker verlaufsorientiert protokolliert als in Kantonen der Romandie. Weiter zeigt sich, dass die Einführung der Schweizerischen Strafprozessordnung das Verlaufsprotokoll gestärkt hat. Beides, so unsere Interpretation, ist darauf zurückzuführen, dass sich Ergebnisprotokolle vergleichsweise gut in ein traditionell eher von der Unmittelbarkeit geprägtes Prozessmodell einfügen. Verlaufsprotokolle hingegen entsprechen den Anforderungen eines von Mittelbarkeit geprägten Prozessmodells besser. An der in der Verfahrenspraxis verbreiteten Abbildvorstellung gemessen, wonach Protokolle die Einvernahme realitätsgetreu widerspiegeln, weisen jedoch auch sie klare Defizite auf.
 


 

Ältere News

  • 14.09.2016 - Die Belehrung über das Schweigerecht - Ein leeres Versprechen?

    14.09.2016 - Die Belehrung über das Schweigerecht - Ein leeres Versprechen? (N. Capus, M. Stoll, D. Studer im Heft 1/2016 der MSchKrim)

    Das Recht, die Aussage zu verweigern, gilt als zentrales Recht der beschuldigten Person im Strafprozess. Der Artikel von Nadja Capus, Mirjam Stoll und David Studer untersucht Protokolle von Beschuldigtenvernehmungen daraufhin, ob diese Versprechen gehalten werden. Ihre empirische Analyse zeigt, dass eine hohe Belehrungsquote mit einer geringen Schweigerate einhergeht und sie legen im Artikel dar, inwiefern die Art und Weise der Belehrung sowie der Protokollierung der Belehrung einen Einfluss auf die niedrige Schweigerate haben könnte.

  • 12.09.2016 - Stärkung der Verteidigungsrechte durch die Schweizerische Strafprozessordnung?

    12.09.2016 - Stärkung der Verteidigungsrechte durch die Schweizerische Strafprozessordnung? - Eine Analyse von Einvernahmeprotokollen (Nadja Capus und David Studer im forum poenale, Heft 2/2016)

    Der Beitrag im Plädoyer (2/2016) enthält ein Interview mit SNF-Förderprofessorin Nadja Capus über das  Forschungsprojekt „Strafverfahren im Wandel“ und ihre wissenschaftliche Karriere. Darin erläutert sie die Relevanz von Einvernahmeprotokollen in Strafverfahren und stellt den Zusammenhang zum Schweigerecht und der Rechtsbelehrung in der schweizerischen Strafrechtspraxis her.
    Capus_Porträt_Plädoyer_2016.pdf

     

  • 31.03.2016 - "Es gibt eine Aktenwirklichkeit": Nadja Capus im Plädoyer (2/2016)

    31.03.2016 - "Es gibt eine Aktenwirklichkeit": Nadja Capus im Plädoyer (2/2016)

    Der Beitrag im Plädoyer (2/2016) enthält ein Interview mit SNF-Förderprofessorin Nadja Capus über das  Forschungsprojekt „Strafverfahren im Wandel“ und ihre wissenschaftliche Karriere. Darin erläutert sie die Relevanz von Einvernahmeprotokollen in Strafverfahren und stellt den Zusammenhang zum Schweigerecht und der Rechtsbelehrung in der schweizerischen Strafrechtspraxis her.
    Capus_Porträt_Plädoyer_2016.pdf

  • 24.11.2015 - Abschluss der Doktorarbeit: Gratulation an Dr. des. Mirjam Stoll

    24.11.2015 - Abschluss der Doktorarbeit: Gratulation an Dr. des. Mirjam Stoll

  • 03.07.2015 - Gratulation an Projektmitarbeiterin Mirjam Suri für Preisverleihung

    03.07.2015 - Gratulation an Projektmitarbeiterin Mirjam Suri für Preisverleihung

    Die Schweizerische Gesellschaft für Parlamentsfragen hat unserer Mitarbeiterin MA Mirjam Suri einen Preis für ihre Masterarbeit „Die politische Kehrtwende bei den kurzen Freiheitsstrafen. Eine vergleichende Frameanalyse von Parlamentsdebatten“ verliehen. Wir gratulieren ihr herzlich für diese Auszeichnung und Anerkennung.

  • 13.02.2015 - Beendung der Veranstaltungsreihe "Forum Einvernahmeprotokolle und Urteilsfindung"

    13.02.2015 - Beendung der Veranstaltungsreihe "Forum Einvernahmeprotokolle und Urteilsfindung"

    Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe "Forum Einvernahmeprotokolle und Urteilsfindung" wurde nach zweijähriger Durchführung Ende 2014 beendet. Sie hat die Datenerhebungsphase des Projekts begleitet und für einen regen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis gesorgt. Mit der nun im Vordergrund stehenden Datenanalyse treten zugleich Publikationsarbeiten in den Vordergrund. Für Anfragen betreffend Vorträgen an Konferenzen und Weiterbildungen melden Sie sich bitte bei Prof. Nadja Capus.

  • 05.01.2015 - "Protokolle von Vernehmungen im Vergleich"

    05.01.2015 - "Protokolle von Vernehmungen im Vergleich". Veröffentlichung Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Rechtssoziologie (Nadja Capus, Mirjam Stoll, Manuela Vieth) (Dezember 2014)

     

    In diesem Artikel besprechen die Autorinnen den aktuellen Forschungsstand zur Einvernahmeprotokollierung im Strafverfahren. Sie legen insbesondere die Erkenntnisse verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen zu den unterschiedlichen Protokollierungsweisen, ihre Einflussfaktoren sowie ihre Wirkungen auf die Rezeption von Protokollen im Strafverfahren dar. Eine Forschungsagenda rundet diesen Übersichtsartikel ab (vgl. Zeitschrift für Rechtssoziologie 34 (2014), 1+2, 225-252).