Reptilien fördern in der Landwirtschaft
Von besonderer Bedeutung für Reptilien sind insbesondere trockene Magerwiesen und -weiden, Ried- und Streuwiesen, mehrschürige Wiesen und deren Saumbereiche, Rebberge sowie landwirtschaftlich genutzte Hoch- und Übergangsmoore.
Neben Sonderstandorten im Wald stellen extensiv genutzte Landwirtschaftsflächen mit einem reichen Angebot an Kleinstrukturen mit die wichtigsten Reptilienlebensräume in der Schweiz dar. Dabei handelt es sich meist um Wiesen und Weiden (oft auch inventarisierte Trockenwiesen und -weiden), aber auch Waldweiden oder Kastanienselven. In vielen Weinbaugebieten kommen Reptilien sehr häufig in den vorhandenen Trockenmauern oder im extensiven Randbereich der Rebkulturen vor. Selbst intensiv genutzte Ackerbaugebiete können Reptilien beherbergen, wenn ausreichend Randstrukturen vorhanden sind, namentlich mehrjährige Kraut- und Altgrassäume, Böschungen, Hecken und Lesesteinhaufen.
Gemein ist all diesen Flächen immer die ausreichende Dichte an hochwertigen Kleinstrukturen, insbesondere Trockenmauern, Lesesteinhaufen und Lesesteinwällen, die mit Altgrassäumen umgeben und teilweise mit niederen Gebüschen bewachsen sind. Auch altgrasgesäumte Hecken, idealerweise in Kombination mit den genannten Klein-strukturen, stellen hervorragende Lebensraumstrukturen für Reptilien dar. Kleinstrukturen wie Trockenmauern oder Lesesteinhaufen sind über Jahrhunderte hinweg durch die bäuerliche Tätigkeit entstanden und damit elementarer Teil der traditionellen Kulturlandschaft. Für viele Tierarten, darunter Reptilien, sind sie Voraussetzung dafür, dass landwirtschaftliche Nutzflächen überhaupt besiedelt werden können.

Umweltziele Landwirtschaft
Der Bericht "Umweltziele Landwirtschaft" (BAFU, 2008) nennt u.a. für die Reptilien die Ziel- und Leitarten auf landwirtschafltichen Flächen sowie ihre Lebensräume, anhand welcher diese Reptilienarten gefördert werden können.
Folgende Reptilienarten sind Ziel- & Leitarten auf landwirtschaftlichen Flächen:
Zielarten
- Schlingnatter
- Gelbgrüne Zornnatter
- Zauneidechse
- Westliche Smaragdeidechse
- Ringelnatter
- Aspisviper
- Kreuzotter
- Äskulapnatter
Leitart
Gefahrenquelle Netze: Schlangen verfangen sich
Schlangen können sich in Netzen verfangen, aus welchen sie sich nicht mehr befreien können und sterben.
Die beiden folgenden Dokumente zeigen auf, wie diese Gefahrenquelle reduziert werden kann:
- Snakes and garden netting (auf Englisch)
- Schutz der Rebberge mit Rücksichtnahme auf Vögel und andere Tiere. Agridea, Merkblatt Nr. 132. 2021. 4 S.
Weiterführende Informationen
- Merkblatt Kleinstrukturen auf Biodiversitätsförderflächen entlang von Fliessgewässern. Agridea.
- Merkblatt Erntetechnik und Artenvielfalt in Wiesen. Agridea. (PDF)