Grasfrosch
Rana temporaria temporaria Linnaeus, 1758
Keine andere Lurchart Europas ist derart vielfältig gefärbt und gezeichnet wie der Grasfrosch Rana temporaria. Die Färbung reicht von gelbbraun über braun, oliv, rötlich, dunkelbraun, grau bis fast schwarz; die Tiere sind stärker oder schwächer gefleckt oder völlig einförmig gefärbt. Einzig ein richtiges Grün ist diesem «Braunfrosch» fremd, dies hat die Gruppe der Wasser- und Laubfrösche für sich reserviert. Weibchen zeigen meist einen Stich ins Rötliche.
Mit einer durchschnittlichen Körperlänge von 7–9 cm gehört er zu den stattlichen Erscheinungen unter den einheimischen Amphibienarten. Maximal wird er 10 cm lang und knapp über 100 g schwer, während die kleinsten geschlechtsreifen Grasfrösche nur 6 cm lang und knapp 20 g schwer sind.
Im Rahmen des Inventars der Amphibienlaichgewässer in der Schweiz wurden Grasfrösche an über 70 % aller untersuchten Gewässer nachgewiesen. Nur im südlichen Tessin und im Raum Genf ist der Grasfrosch nicht die häufigste Amphibienart. Auch im gesamten Alpenraum besiedelt er die meisten Kleingewässer, auf der Alpennordseite bis 2'300 m ü. M, im Engadin und Wallis sogar bis 2'750 m ü. M!
In den südlichen Walliser und Tessiner Alpen ist der Grasfrosch meist die einzige Amphibienart. Selbstverständlich ist die Laichzeit hier weit in den Sommer hinein verschoben, nach einem schneereichen Winter sogar bis anfangs Juli. Dennoch ist es für die Larven meist kein Problem, vor Wintereinbruch das Gewässer zu verlassen, da sie etwas schneller wachsen als die Larven im Unterland. Eine Ueberwinterung im Larvenstadium ist jedenfalls eine ganz grosse Ausnahme.
- In unserer Landschaft müssen dauernd Kleingewässer aller Art, seichte Partien an Grossgewässern und natürlich mäandrierende Bachläufe vorhanden sein. Neuschaffungen solcher Gewässer werden vom Grasfrosch in der Regel bald besiedelt.
- Auf eine weitere Entwässerung feuchter Partien auf Wiesen und in Wäldern muss verzichtet werden, sind dies doch die Landlebensräume des Grasfrosches.
- Der Einsatz von Pestiziden oder Kunstdüngern ist in allen diesen Gebieten und auf den Froschwanderstrecken völlig einzustellen.
Portrait eines Grasfrosches
Ein Grasfroschpaar im "Amplexus", d.h. das Männchen umklammert in der Paarungszeit das Weibchen (im Bild: oben Männchen, unten Weibchen)
Der Lebensraum und die Laichgewässer des Grasfrosches umfassen ein breites Spektrum. Die Grasfrösche wandern sehr früh im Jahr an ihre Laichgewässer, sodass ein Teil des Gewässers noch mit Schnee oder Eis bedeckt sein kann.
Ein Grasfroschpaar im Amplexus sowie ein älterer Grasfrosch-Laichballen (links im Bild)
Erst kürzlich metamorphosierter Grasfrosch
Grasfrösche können sehr unterschiedlich gefärbt (Braun-, Rötlich- und Grau-Töne) und gezeichnet (schwach bis stark gefleckt oder marmoriert) sein.
Steckbrief
- Gestalt eher plump
- Hinterbeine eher kurz
- Grundfarbe braun, rötlich oder grau in verschiedensten Tönungen, aber niemals grün
- Körperoberseite schwach bis stark gefleckt oder marmoriert
- dunkle Querbänder auf Ober- und Unterschenkel
- Schnauze kurz und stumpf
- dunkler Schläfenfleck
- hat keine äusseren Schallblasen
- Verwechslungsarten: Springfrosch, Italienischer Springfrosch, Wasserfrösche (v.a. Jungtiere)
- Status Rote Liste: nicht gefährdet (LC) (Zu Rote Liste)
- Amphibienrufe
- Beobachtung melden
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Lurch des Jahres 2018: Grasfrosch