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Pflege eines Amphibienweihers

Mit dem Bau eines Weihers ist es nicht getan. Da die Gewässerdynamik heute vielerorts fehlt, die für die Entstehung ständig neuer Pioniergewässer sorgte, brauchen Weiher Pflege, denn es ist in der Regel notwendig, die Sukzession aufzuhalten oder zu verlangsamen. Dies ist besonders für den Erhalt von Pionierarten wie der Kreuzkröte wichtig. Aber auch Weiher in späten Sukzessionsstadien brauchen Pflege, damit sie nicht zuwachsen oder Verschlammen.
 
 

Der beste Zeitpunkt für die Weiherpflege

Der beste Zeitpunkt für die Weiherpflege ist dann, wenn am wenigsten Tiere im Gewässer sind. Diejenigen, die sich dennoch im Weiher aufhalten, sollten noch in der Lage sein, auf die Störung zu reagieren. Ein idealer Zeitpunkt ist also im Herbst, wenn die Kaulquappen, Molch- und Libellenlarven grösstenteils metamorphosiert sind und auch die adulten Molche weitgehend den Weiher verlassen haben. Gleichzeitig sind die Temperaturen im Herbst noch warm genug, dass die verbleibenden Tiere noch aktiv sind und der Störung ausweichen können. Je nach Witterung ist ein Zeitpunkt Ende September bis Ende Oktober ideal.
 
 

Pflegemassnahmen

Je nach Gewässertyp und Zielarten muss die Pflege natürlich unterschiedlich erfolgen. Ein paar Grundsätze sind jedoch allgemein gültig:
  • Mit der Pflege sollte nicht erst begonnen werden, wenn die Wildnis bereits die Oberhand gewonnen hat. Gerade bei Pioniergewässern, wo das Aufkommen von Vegetation verhindert werden muss, lohnt sich eine regelmässige Pflege (z.B. Zupfen von Weidenschösslingen) schon ab dem ersten Jahr.
  • Für ausgedehnte Gewässerkomplexe empfiehlt es sich, ein Pflegekonzept mit Zielvorgaben auszuarbeiten.
  • Je kleiner ein Gewässer ist, desto häufiger drängen sich Pflegemassnahmen auf. In Gartenteichen mit einem geringen Wasservolumen beugt ein regelmässiges Entfernen der abgestorbenen Unterwasserpflanzen oder des Laubes einem Sauerstoffmangel in den Wintermonaten vor.  
  • Das Schneiden von Vegetation, damit mehr Licht auf die Wasserfläche fällt, ist prinzipiell immer eine sinnvolle Massnahme. Es gilt zu verhindern, dass Gewässer mit Röhricht zuwachsen oder durch aufkommende Büsche und Bäume stark beschattet werden.
  • Massnahmen im Gewässer (z.B. Ausbaggern des Schlamms) sollten nicht auf der gesamten Weiherfläche stattfinden, so dass ein Teil der Flora und Fauna auf einer Teilfläche erhalten bleibt, von der aus der Rest der Fläche wieder besiedelt werden kann.
  • Idealerweise findet die Weiherpflege rotierend statt, wenn mehrere Gewässer vorhanden sind, so dass ein Mosaik an Gewässern in verschiedenen Sukzessionsstadien erhalten wird.
  • Der Schnitt von Grünflächen sollte in jedem Fall mit Balkenmähern bei nicht zu tiefer Schnitthöhe (> 10cm) oder der Sense erfolgen, da die Verluste unter den Amphibien nachweislich deutlich tiefer sind als bei Kreisel- oder Schlegelmähern. Vorteilhaft ist, wenn die Mahd nicht während des Landganges (Metamorphose) der Jungtiere erfolgt. Dies gilt vor allem auch für Gartenweiher. Während dieser Zeit sollte auf ein Mähen des Rasens verzichtet werden! Bei Grasfrosch und Erdkröte erfolgt die Metamorphose im Mittelland meist ab Mitte Mai, bei den später laichenden Arten ab Juni / Juli.

 

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Weiterführende Informationen (Liste nicht abschliessend):

IMG_8985©Heidi Flückiger.jpgPflegeeinsatz im Herbst: Ausreissen von Schilfbestand