Aufruf zur Mitarbeit Feuersalamander
Mit seiner einmaligen und auffälligen Färbung ist der Feuersalamander einer der attraktivsten Vertreter unserer heimischen Amphibienfauna. Obwohl fast jedermann den Feuersalamander kennt, hat die karch im Vergleich zu den andern einheimischen Amphibienarten eher spärliche Kenntnisse, wo die Art aktuell noch vorkommt und wie sich die Bestände entwickeln.
Die Amphibieninventare beschränkten sich in der Vergangenheit auf Weiher, Tümpel und Kleinseen. Fliessgewässer, die Larvengewässer des Feuersalamanders, wurden nicht speziell berücksichtigt und nicht inventarisiert. In einigen Kantonen wurde speziell nach dem Feuersalamander gesucht und in diesen Regionen liegen wesentlich mehr Beobachtungen vor. Der Kenntnisstand über die Verbreitung und die Entwicklung der Bestände ist im Vergleich zu den andern Amphibienarten unbefriedigend.
Wir möchten die Kenntnis zur Verbreitung und zur Bestandsentwicklung des Feuersalamanders in der Schweiz verbessern:
- Für alle Schutz- und Fördermassnahmen stellen die Beobachtungsdaten die Grundlage dar. Z.B. bei Bauvorhaben, Quellfassungen etc. können Feuersalamander besser berücksichtigt werden, wenn Daten vorliegen.
- Die karch ist vom BAFU (Bundesamt für Umwelt) beauftragt worden, die Rote Liste der Amphibien in den kommenden Jahren zu aktualisieren.
- In den Niederlanden, Belgien und Deutschland grassiert eine Pilzkrankheit (Batrachochytrium salamandrivorans). Einige Bestände des Feuersalamanders sind innert kürzester Zeit komplett zusammengebrochen. In der Schweiz wurde der Pilz glücklicherweise im Freiland bis jetzt nicht nachgewiesen. Um allfällige Bestandsveränderungen zu verfolgen, braucht es Referenzdaten.
Was können Sie konkret tun?
A. Feuersalamander Beobachtung:
Melden Sie uns jede Beobachtung (auch aus früheren Jahren)! Am besten mit www.webfauna.ch oder per Mail.
Benötigte Angaben:
- Fundort, ev. Koordinaten
- Funddatum
- Anzahl beobachtete Tiere
- Name und Adresse des Beobachters
B. Aktualisierung der Roten Liste:
Machen Sie mit bei der Datenerhebung für die Rote Liste. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Standorte sind vorgegeben. Sie verpflichten sich für zwei Jahre und erhalten pro Standort CHF 100.- als Spesenentschädigung. Die Erhebungsmethode ist vorgegeben (siehe Anleitung).
Die Feldarbeiten für die Rote Liste sind beendet. Es werden keine Rote Liste Standorte mehr vergeben.
C. Feuersalamander Monitoring:
Machen Sie mit beim Freiwilligen Projekt Feuersalamander. Suchen Sie nach Feuersalamanderlarven mit der vorgegebenen Methode (Anleitung Feuersalamander-Erhebung).
Für die Mitarbeit im freiwilligen Feuersalamander Monitoring kann leider keine Spesenentschädigung ausgerichtet werden. Herzlichen Dank für Ihr Verständnis.
C1. Vorkommen bestätigen:
Suche in einem Bachabschnitt mit bekanntem Feuersalamandervorkommen in der Nähe Ihres Wohnortes (siehe Vorgehen).
Nächster Beginn: April 2023
C2. Neunachweis:
Gezielte Suche in einem Bachabschnitt in der Nähe Ihres Wohnortes, von welchem uns noch keine Feuersalamander-Beobachtungen bekannt sind (siehe Vorgehen).
Nächster Beginn: April 2023
Vorgehen:
Interessieren Sie sich für die Mitarbeit? Schicken Sie uns eine E-Mail mit den Stichworten:
- Feuersalamander C1 oder C2 (je nach Wunsch)
- Ihr Name
- Ihre Wohnadresse
- ev. bevorzugte Bearbeitungsregion
- bei Interesse: Anmeldung für die Einführungsexkursion
Wir schicken Ihnen eine Karte mit einem Vorschlag für den von Ihnen zu untersuchenden Bach.
Wir danken Ihnen bereits jetzt für Ihre sehr wertvolle Mitarbeit!
Kontakt
Dokumente
Anleitung und Protokollblatt für die Mitarbeit im Rahmen der Roten Liste als auch des Feuersalamander-Monitorings:
- Anleitung Feuersalamander-Erfassung
- Protokollblatt Feuersalamander
Weiterführende Informationen
- Der Feuersalamander
- Lurch des Jahres 2016 - Text der DGHT
- Pilzkrankheit B. Salamandrivorans
- Salamanderfungus.org (englisch)
- Chytridiomykose
- Verbreitungskarte
- Bilanz 2020 des Monitorings:
Von 2016-2020 wurden 73 % der bekannten Vorkommen bestätigt. Von den neuen, potentiell für Feuersalamander geeigneten Standorten wurden in 50 % der Fälle Larven nachgewiesen. Die bestätigten Vorkommen befinden sich besonders im Zentrum des Verbreitungsgebietes, während nicht mehr bestätigte Vorkommen öfters an dessen Rand liegen.
- Kurzbericht 2016 Feuersalamander-Monitoring