Feuersalamander
Salamandra salamandra (Linnaeus, 1758)
Die Lebensweise des Feuersalamanders bildet innerhalb der Schweizer Amphibien einen Sonderfall. Die Eientwicklung und die ersten Phasen des Larvenlebens finden in der Gebärmutter der Weibchen statt, und die Muttertiere gebären kiementragende, ca. 2,5 –3 cm lange Larven.
Die Paarung erfolgt an Land. Während der Paarung umschlingen sich die beiden Geschlechtspartner, und das Weibchen nimmt ein kurz vorher vom Männchen abgesetztes Samenpaket (Spermatophor) auf. Pro weibliches Tier wurden zwischen 10 und 70 abgesetzte Larven gezählt, wobei das Weibchen im Durchschnitt zwischen 20 und 40 Larven entwickelt. Die Phasen der Fortpflanzungsaktivitäten sind beim Feuersalamander äusserst variabel. Larven können praktisch zu jeder Jahreszeit abgesetzt werden. Die meisten Feuersalamander gebären ihre Larven jedoch zwischen Februar und Mai. Die Paarung findet bei der gebänderten Unterart mehrheitlich zwischen Juli und September statt, während sie bei der gefleckten Unterart etwas später erfolgt.
Die Larven sind durch markante gelbe Flecken auf den Oberbeinen gekennzeichnet, sonst ähneln sie andern Schwanzlurchlarven. Sie entwickeln sich temperaturabhängig rund 3–5 Monate in ihren Absetzgewässern und verlassen diese als rund 5–7 cm lange Jungtiere. In Höhlengewässern kann die Entwicklung sogar bis zu einem Jahr dauern. Ihre inneren Organe haben sich auf das Leben an Land vorbereitet, und die äusseren Kiemen sind zurückgebildet worden.
Über Wanderungen der Feuersalamander ist nur wenig bekannt. So scheint der grösste Teil der Frühlingswanderer aus weiblichen Tieren zu bestehen. Konkrete Angaben zu Wanderdistanzen fehlen weitgehend, doch ist anzunehmen, dass diese recht unterschiedlich sein können. Strecken von 500 m bis zum Fortpflanzungsgewässer oder auch grössere Distanzen sind möglich

Der Gefleckte Feuersalamander gehört im Tessin zu den verbreitetsten Amphibien und ist deshalb nicht gefährdet. In der Nordschweiz ist der Gebänderte Feuersalamander zusammen mit dem Alpensalamander diejenige Art, deren Verbreitung und Bestandessituation am schlechtesten bekannt ist. Der Gefährdungsgrad kann deshalb schwer abgeschätzt werden. Die Art wird auf der aktuellen Roten Liste als gefährdet eingestuft.
Populationen in Siedlungsgebieten sind besonders empfindlich auf bauliche Veränderungen und Eingriffe. Im Rahmen der Siedlungsplanung müssen die Feuersalamander-Vorkommen erfasst und geschützt werden. Die Abtrennung solcher Gebiete durch den Bau von Strassen führt zu einer Verkleinerung und Zerstückelung des Lebensraums mit möglicherweise gravierenden Folgen, die im Extremfall zum Aussterben einer Population führen können. Die Bevölkerung in Quartieren mit Salamanderpopulationen wird zur Rücksichtnahme bei Unterhalt und Pflege ihrer Gebäude und Gärten angehalten.
Bekannte Fortpflanzungsgewässer müssen den Salamandern erhalten bleiben. Eine übermässige Entnahme von Wasser aus Bächen muss daher insbesondere im Jura verhindert werden. Bei der Linienführung von Strassen durch Waldgebiete sollte bestehenden Salamandervorkommen Rechnung getragen werden, allenfalls sind problematische Strassen mit funktionierenden Amphibiendurchlässen auszurüsten.
Portrait eines Feuersalamanders
Feuersalamander sind nachtaktiv und können hauptsächlich bei Regenwetter beobachtet werden
Larve eines Feuersalamanders. Die gelben Flecken an den Beinansätzen sind ein typisches Merkmal, welches sie z.B. von den Molchlarven unterscheidet.
Der typische Lebensraum des Feuersalamanders ist ein (feuchterer) Wald, in welchem Waldbäche zum Absetzen der Larven vorhanden sind.
Steckbrief
- Gestalt kräftig
- Grundfarbe lackschwarz mit gelbem Flecken- oder Bändermuster
- Bauch schwarz
- gut sichtbare Drüsen auf der Körperoberseite
- Parotiden (Ohrdrüsen) gross und auffällig
- Auge gross und hervortretend
- Verwechslungsarten: Alpensalamander, Bergmolch
- Status Rote Liste: verletzlich (VU) (Zu Rote Liste)
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