Spinnentiere oder Arachniden
Skorpione, Pseudoskorpione, Spinnen, Weberknechte, Milben
Euscorpius italicus
Kenntnisstand: Unterschiedlich, Kenntnisse recht gut für die Spinnen und die Skorpione, lückenhaft für die Zecken (Acari Ixodida), gering für die Weberknechte, die Pseudoskorpione und die Milben.
Anzahl nachgewiesene Arten: Skorpione: 5 (davon 2 eingeschleppt); Spinnen: 993; Zecken: 29; keine zusammenfassende Informationen für die anderen Gruppen. (Artenliste auf Anfrage erhältlich!)
Anzahl Arten auf der Roten Liste: Aktuell keine.
Ökologische Merkmale:
Skorpione, Pseudoskorpione, Spinnen, Weberknechte: es handelt sich hier um räuberisch lebende Arthropoden, zumeist Insektenfressend, die alle terrestrischen Lebensräume und Feuchtgebiete besiedeln, ob natürlich oder künstlich: Kiesbänke, Gletschervorfelder, Geröll- und Steinfluren, See- und Fliessgewässerufer, Flach- und Hochmoore, Feuchtwiesen, Magerrasen, Trockenwiesen und -weiden, Heiden, Feldgehölze, Wälder, Brachland, Brachen, Kulturland. Skorpione und Pseudoskorpione leben hauptsächlich im Boden oder auf der Bodenoberfläche. Weberknechte und Spinnen besiedeln sowohl die Bodenoberfläche und die Streue als auch die Kraut-, Strauch- und Baumschichten in den von ihnen bewohnten Lebensräumen. Einige wasserlebende Arten sind ebenfalls bekannt. Nachgewiesen sind ebenfalls zahlreiche höhlenbewohnende und/oder anthropophile Arten. Die Spinnen werden regelmässig als Bioindikatoren und Zeiger der Dynamik von Auengebieten und als Gradmesser für den Natürlichkeitsverlust der Lebensräume verwendet.
Milben: Räuberische Arthropoden, auch Detritus fressend oder als Ekto- oder Endoparasiten von Pflanzen, Wirbellosen oder Wirbeltieren lebend. Besiedeln alle Arten von Lebensräumen, auch Gewässer (Wassermilben). Sie bilden einen wichtigen Anteil der Kleintier-Bodenfauna, wo sie einen grossen Beitrag zur Zersetzung und Durchmischung des organischen Materials leisten. Die blutsaugenden Ektoparasiten der Wirbeltiere (Zecken = Ixodides) sind oft Überträger von Krankheiten der Nutztiere und der Menschen.
Hauptsächliche Gefährdungen:
- Nutzungsänderung von Mähwiesen und Weiden
- Zunahme der Zahl der jährlichen Mahden
- Einsatz von Rodungsfräsen und Umnutzung der Weiden in Mähwiesen
- Entfernung von Hecken und Feldgehölzen, Begradigung der Waldränder
- Trockenlegung der Flach- und Hochmoore
- Zerstörung der natürlichen Ufer von Gewässern und Änderung des Wasserhaushalts
- Verdichtung, Banalisierung der Landwirtschafts- und Waldböden (schwere Maschinen)
Rote Liste :
Da die Boden-Makrofauna ein Schlüsselelement der Biodiversität der terrestrischen Ökosysteme der offenen Gebiete oder der Waldgebiete darstellt, wurde 2005 eine Expertengruppe ins Leben gerufen, um den Einbezug einiger der Vertreter dieser Gruppe (Spinnen, Laufkäfer, Kurzflügler) in die Strategie der nationalen Roten Listen zu diskutieren. Ziel war es, aufgrund der zur Verfügung stehenden Informationen eine für die gesamte Schweiz anwendbare Erfassungsmethode zu bestimmen und die dafür notwendigen finanziellen und personellen Aufwendungen abzuklären. Die erste Etappe dieses Projekts (2005-2008) diente der Erfassung aller in der Schweiz für diese Gruppen verfügbaren Daten und deren Eintrag in die Datenbank des CSCF. Als Abschluss dieser Phase konnte 2009 beim BAFU ein Vorschlag und ein Budget für die operative Phase eingereicht werden. Dieses Projekt wurde aufgrund fehlender finanzieller Mittel aufgegeben.
Kontaktperson
Ad interim:
Sekretariat
info fauna - Schweizerisches Zentrum für die Kartografie der Fauna
Tel: +41 (0)32 560 31 10
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