Neozoa - gebietsfremde Tierarten
Gebietsfremde Arten
Gebietsfremde Arten sind Arten, welche aufgrund der menschlichen Aktivität absichtlich (eingeführt) oder unabsichtlich (eingeschleppt) von ihrem ursprünglichen biogeographischen Verbreitungsgebiet in ein Gebiet eingebracht wurden, in welchem sie zuvor nicht vorgekommen sind. Eine Art kann also in der Schweiz in einem Gebiet heimisch sein, in einem anderen jedoch gebietsfremd. Dies ist zum Beispiel bei der Würfelnatter (natrix tessellata) der Fall, welche natürlicherweise im Tessin vorkommt, jedoch an verschiedenen Schweizer Seen nördlich der Alpen ausgesetzt wurde und dort nun gebietsfremd ist. Arten, welche sich natürlicherweise ausbreiten, auch wenn dies durch die Klimaerwärmung begünstigt wird, gelten nicht als gebietsfremd.
In der Schweiz wurden bisher rund 600 gebietsfremde Arten beobachtet. Eine systematische Überarbeitung der Liste dieser Arten ist in Arbeit.
Invasive gebietsfremde Arten
Invasive gebietsfremde Arten sind gebietfremde Arten (wie oben beschrieben), welche ein hohes Ausbreitungsverhalten zeigen und welche ein grosses Schadenspotential aufweisen.
Nur ein kleiner Teil aller gebietsfremden Arten, ca. 80 an der Zahl, gelten derzeit für die Schweiz als invasiv oder potentiell invasiv. Für viele Arten ist jedoch zu wenig Information vorhanden, um eine Beurteilung der Invasivität zu erlauben.
Neozoamanagement
BAFU Strategie der Schweiz zu invasiven gebietsfremden Arten
BLW Internationales Jahr der Pflanzengesundheit
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2020 zum «Internationalen Jahr der Pflanzengesundheit» (IYPH) ausgerufen. Auf diese Weise erkennt die internationale Gemeinschaft die Bedeutung der Pflanzengesundheit für die Ernährungssicherheit, die Rohstoffversorgung, die biologische Vielfalt und die verschiedenen Dienstleistungen der Land-, Forst-, Wasser- und anderen Ökosysteme der Erde an.
In diesem Zusammenhang hat das BLW Flyer zu Schadorgansimen erstellt, bei welchen es sich teilweise um invasive gebietsfremde Arten handelt. So den Flyer zum Japankäfer, dem Citrusbockkäfer und dem Eschenprachtkäfer.
Cercle exotique (ehemals AGIN - Arbeitsgruppe invasiver Neobiota)
Kontakt
Tel: +41 (0)32 560 31 10
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Weiterführende Informationen
- Strategie der Schweiz zu invasiven gebietsfremden Arten. BAFU Publikation 2016.
- Cercle Exotique
- Info Species - Neobiota