Aspisviper
Vipera aspis aspis (Linnaeus, 1758) und Vipera aspis francisciredi Laurenti, 1768
Die beiden Giftschlangenarten der Schweiz, die Aspisviper Vipera aspis und die Kreuzotter Vipera berus, lassen sich nur aufgrund weniger, schlecht sichtbarer Merkmale sicher von ungiftigen Arten unterscheiden (siehe Merkblatt „Schlangen - was tun?“). Beide Arten bleiben aber klein und werden im Gegensatz zu vielen harmlosen Nattern selten mehr als 70 cm lang. Die Männchen werden allgemein etwas länger und bleiben schlanker als die Weibchen.
Die Tiere scheinen mindestens zwanzig Jahre alt werden zu können. Die Männchen werden mit vier bis fünf, die Weibchen mit fünf bis sechs Jahren geschlechtsreif. Die Färbung der Aspisviper variiert stark, sogar innerhalb einer Population. Die Grundfarbe kann grau, braun, beige, gelblich oder rötlich sein, wobei alle Zwischentöne möglich sind. Die schwarze Rückenzeichnung ist manchmal fast nicht erkennbar, kann aber auch sehr kräftig ausgebildet sein. Völlig schwarz gefärbte Aspisvipern kommen ebenfalls vor. Im Jura eine grosse Ausnahme, sind solche Schwärzlinge im Alpenraum häufig und machen manchmal über die Hälfte einer Population aus.
Bei der Geburt messen die Vipern 18 bis 21 cm und sind fast immer "normal" gefärbt. Erst während dem Wachstum dunkelt die Grundfarbe einzelner Tiere nach. Mit etwa zwei Jahren und 30 cm Länge ist die Schlange dann vollständig schwarz gefärbt.
Trächtige Weibchen sind sehr wärmebedürftig und versuchen stets, eine hohe Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Am frühen Morgen setzen sie sich bereits den ersten Sonnenstrahlen aus, und selbst bei bedecktem Himmel und während kurzen Regengüssen bleiben sie oft ausserhalb ihrer Schlupfwinkel. Männchen und nicht trächtige Weibchen leben verborgener und setzten sich nur zur Verdauung grosser Beutetiere oder vor der Häutung voll der Sonne aus. Während längerer Hitzeperioden bleiben die Vipern oft unsichtbar in der Vegetation oder unter Steinen verborgen.
Abgesehen vom Menschen sind Taggreifvögel und Krähen die Hauptfeinde der Viper. In der Schweiz hat sich kein Raubtier auf diese Beute spezialisiert. Hauskatzen, Igel, Marder und Hühner töten gelegentlich Vipern. Auch Schlingnattern können Jungvipern fressen

- Prozesse der Naturdynamik respektive Naturverjüngung wenn möglich nicht unterbinden (Lawinen, Steinschlag, Hochwasser etc.)
- Kleinstrukturen aller Art auf dem Kulturland erhalten, neu anlegen und pflegen, insbesondere Trockenmauern und Lesesteinhaufen
- extensives, strukturreiches Weide- und Wiesland weiter bewirtschaften und vor der Verwaldung bewahren
- Verbuschung und Verwaldung geeigneter Standorte (Geröllhalden, Felsfluren, Steinbrüche) verhindern
- Pflege von ausgeprägten Krautschichten und Buschsäumen entlang von Hecken, Waldrändern und geeigneten Kleinstrukturen
- strukturreiche Böschungen erhalten und pflegen
- neu entstehende Böschungen und Bauwerke reptilienfreundlich gestalten
- Kartierung, Schutz und Aufwertung der verbleibenden Lebensräume in stark vom Menschen genutzten Gebieten
- genetischer Austausch zwischen isolierten Standorten über geeignete Verbindungskorridore sicherstellen
Genauere Informationen über Möglichkeiten des Reptilienschutzes erhalten Sie bei der karch.
Sind die Ressourcen nicht gleichmässig über das Gelände verteilt, muss die Viper für die Ernährung, die Deckung ihrer Wärmeansprüche oder das Aufsuchen der Winterquartiere teils beträchtliche Strecken zurücklegen. Die Ausdehnung ihrer Lebensräume variiert daher je nach deren Gestalt von einigen hundert Quadratmetern bis zu mehreren Hektaren. Im Gebirge liegen zwischen bestimmten Überwinterungsstellen wie Geröllhalden oder steinigen Wäldern und Sommer-standorten wie Steinriegel oder Hecken oft mehrere hundert Meter. Im Sommer sind trächtige Weibchen sesshafter als die übrigen Tiere einer Population, weil sie – oft bis zur Geburt der Jungtiere – kaum fressen.
Portrait einer melanotischen (schwarz gefärbten) Aspisviper
Die Aspisviper ist eine polymorphe Schlangenart, d.h. sie zeigt eine ausgeprägte Variabilität in Färbung und Zeichnung. Die Farben reichen von braun und grau bis zu rötlichen und gelblichen Tönen
Aspisvipern sind lebendgebärend. Das Bild zeigt eine juvenile Aspisviper
Aspisvipern kommen in steinigen Lebensräumen vor, wie hier z.B. in einer sonnigen Blockhalde im Alpenraum
Steckbrief
- Gestalt gedrungen und kräftig (v.a. Weibchen)
- Kopf kantig, deutlich vom Hals abgesetzt
- Grundfarbe äusserst variabel: braune bis graueTöne, teil rötlich und gelblich
- In den Alpen lokal melanotische (schwarz gefärbte) Tiere häufig
- Rückenzeichnung variabel: oft Querbalken, teils Zickzack- und Wellenbänder
- Flanken oft mit Fleckenzeichnung
- Schnauze aufgeworfen
- Auge gross, markantes Überaugenschild
- Pupille senkrecht-spaltförmig
- Kopfschilder klein und zahlreich
- drei Schuppenreihen zwischen Auge und Mundspalte
- meist auffälliges Band vom Auge zum Mundwinkel
- Verwechslungsarten: Kreuzotter, Schlingnatter, Vipernatter, Würfelnatter
- Status Rote Liste: stark gefährdet (EN) (Zur Roten Liste)
- Beobachtung melden
Downloads
- Merkblatt: Die Aspisviper (pdf)
- Merkblatt: Giftschlangen - was tun? (pdf)
- Artikel: Angst vor Schlangen ? (pdf)