Springfrosch
Rana dalmatina Bonaparte, 1840
Der Springfrosch (Rana dalmatina Bonaparte, 1840) ist eine der vier in Mitteleuropa heimischen, sich äusserlich stark gleichenden Braunfroscharten. Er ist mit maximal 7.5 cm Körperlänge aber deutlich kleiner als der Grasfrosch, jedoch etwas grösser als der Italienische Springfrosch und der Moorfrosch. Männchen bleiben kleiner als Weibchen.
Die Grundfärbung der Oberseite ist während des Sommerhalbjahres beige, grau, hellbraun bis leicht rötlich, uniform oder mit dunklen Flecken durchsetzt; während der Laichzeit sind die Männchen oft sehr dunkel, die Weibchen oft rötlich gefärbt. Bunte Tiere – wie sie beim Grasfrosch häufig vorkommen – gibt es beim Springfrosch nicht. Der Bauch und die Kehle sind gelblich-weiss, insbesondere die Kehle ist aber manchmal auch fein gräulich bis rötlich gefleckt. Die Schnauze ist von der Seite betrachtet spitz und nicht abgeknickt wie beim Grasfrosch, der Kopf ist flach, und die Schläfe ist durch einen dunkelbraunen Fleck gekennzeichnet. Das sich innerhalb dieses Schläfenflecks befindende Trommelfell erreicht oft annähernd den Durchmesser des Auges und liegt meist dicht an diesem.
Das helle Längsband über der Oberlippe ist zwischen Mundwinkel und Auge deutlich ausgeprägt und läuft gegen die Schnauzenspitze allmählich aus. Wie bei den übrigen Braunfröschen finden sich an den Hinterbeinen dunkle Querbänder. Die sehr langen Hinterbeine haben dem Springfrosch zu seinem Namen verholfen und ermöglichen ihm beeindruckende Sprünge. Die Brunftschwielen an den Daumen der Männchen sind vom Herbst bis ins Frühjahr grau pigmentiert.
Die Weibchen legen je einen, 300 bis 1’500 Eier enthaltenden Laichballen ab. Diese werden einzeln an meist senkrecht stehende Ästchen oder Wasserpflanzen angeklebt, und falls vorhanden, über den gesamten Röhrichtgürtel in Wassertiefen zwischen 5 und 40 cm verteilt. Speziell im Süden entwickeln sich oft Grünalgen auf der Gallerte. Der auf diese Weise produzierte Sauerstoff gibt dem Laichballen Auftrieb und lässt ihn fladenartig an der Oberfläche treiben. Die Laichplatzierung unterscheidet sich stark von jener des Grasfrosches, der in seichten Partien Laichteppiche bildet.

Typische Landlebensräume finden sich in lichten, warmen und – im Gegensatz zum Grasfrosch, der feuchtere Lebensräume besiedelt – auch oder sogar eher in trockeneren Teilen von Laubmischwäldern. Nördlich der Alpen sind es v. a. frische bis trockene Buchengesellschaften und Eichen-Hagebuchenmischwälder, wobei letztere besonders günstig sein dürften. Im Süden leben Springfrösche sowohl in sauren Kastanienwäldern des Mitteltessins als auch in basischen Eichen-Hagebuchenwäldern, Eschen-Erlenwäldern und Erlenbruchwäldern des Südtessins. In höheren Lagen sind z. T. auch Buchen- und Birkenwälder besiedelt. Innerhalb der Waldgebiete konzentrieren sich Springfrösche auf klimatisch begünstigte Kleinhabitate wie Lichtungen, Schneisen und Wegränder mit üppiger Kraut- und Strauchschicht.
Auf der Alpennordseite hat der Springfrosch spezifischere Ansprüche an seinen Lebensraum. Das hier gezeigte Laichgewässer des Springfrosches ist fischfrei und weist einen schwankendem Wasserstand auf.
Steckbrief
- Gestalt grazil, aber kräftig
- Hinterbeine auffällig lang
- Grundfarbe beige, bräunlich oder gräulich (bei Weibchen in Laichzeit oft rötlich, bei Männchen dunkel)
- Körperoberseite schwach gezeichnet
- Dunkle Querbänder auf Ober- und Unterschenkel
- Kopf abgeflacht
- Schnauze lang und spitz, nicht abgeknickt
- Trommelfell gut sichtbar, gross und nahe am Auge liegend
- Helles Oberlippenband läuft gegen die Schnauze langsam aus
- dunkler, auffälliger Schläfenfleck
- Verwechslungsarten: Grasfrosch, Italienischer Springfrosch; Wasserfrosch-Komplex (v.a. Jungtiere)
- Status Rote Liste: stark gefährdet (EN) (Zu Rote Liste)
- Amphibienrufe
- Beobachtung melden