Wieso temporäre Gewässer?
Wieso temporäre Gewässer
Temporäre Gewässer sind Weihern, die nicht ganzjährig Wasser führen. Sie füllen sich im Frühjahr mit dem steigenden Pegel des Grundwassers, mit der Schneeschmelze und den Frühjahrsniederschlägen mit Wasser. Später im Jahr, wenn der Grundwasserpegel sinkt, die Verdunstung mit den warmen Temperaturen steigt und weniger Niederschlag fällt, trocknen sie langsam aus.
Obwohl das Risiko besteht, dass zum Zeitpunkt des Austrocknens noch nicht alle Amphibienlarven metamorphosiert sind, zahlt sich das Risiko für viele Arten aus: Aufgrund des Fehlens von Fressfeinden ist die Fortpflanzung in jenen Jahren, in denen der Weiher nicht zu früh austrocknet, grösser als in einem permanenten Gewässer. Mehr zur evolutiven Anpassung der Amphibien an temporäre Gewässer finden Sie unter "Amphibien fördern/Weiherbau/temporäre Gewässer".
Verschiedene Typen von austrocknenden Gewässern
Es gibt ganz unterschiedliche Typen von austrocknenden Gewässern, von der Pfütze über den Tümpel bis hin zum Grundwasserweiher:
- Die extremsten Gewässer sind wohl Pfützen und Karrengeleise auf Baustellen und in Kiesgruben. Diese Tümpel führen nur während weniger Wochen Wasser. Die Kreuzkröte und die Gelbbauchunke sind spezialisiert auf derartige Tümpel.
Karrenspuren, die von Unken bewohnt werden, in einer Kiesgrube bei Lyss (BE).
- Andere Gewässer, z.B. Grundwasserweiher oder Schwemmwiesen, führen länger Wasser und trocknen nur einmal im Jahr im Herbst oder Winter aus.
Schwemmwiese, in die Kreuzkröten ablaichen, in einem Feld bei Uettligen (BE).
- Grössere Weiher können auch nur alle paar Jahre trockenfallen, wenn das Winterhalbjahr extrem trocken ist und die Grundwasserpegel extrem absinken oder ein Zufluss versiegt. Diese Gewässer sind dann beispielsweise die bevorzugten Gewässer der Geburtshelferkröte, deren Larven teilweise im Gewässer überwintern.
Grundwasserweiher als Lebensraum des Springfrosches im Auwald der Alten Aare bei Lyss (BE).