Baden mit dem Biber

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Während der Badesaison stellen sich viele Schwimmerinnen und Schwimmer die Frage, ob es nicht gefährlich ist, einem Biber schwimmend zu begegnen. Sucht man dazu Informationen im Netz könnte man durchaus meinen JA. 

Wenn man ein paar Verhaltensregeln beachtet, kann ein Zusammentreffen mit einem Biber aber zu einem wunderbaren Naturerlebnis werden.

Was muss man wissen und was gilt es zu beachten, wenn man einem Biber im Wasser begegnet?

 

Wann können Sie einem Biber im Wasser begegnen?

  • Biber verschlafen den Tag über im Bau. In der Regel verlassen sie diesen zwischen 19 und 21 Uhr. Im Winter ist es dann stockdunkel, im Sommer taghell. 
    • Am Tag ist daher kaum damit zu rechnen, dass Sie auf einen Biber treffen. 
    • Erst in den frühen Abendstunden besteht eine grosse Chance, dass Sie einem Biber begegnen. 
  • Bei sehr heissen Temperaturen im Hochsommer verlassen Biber den Bau zudem häufig erst nach Sonnenuntergang. 

Wie sollen Sie sich verhalten, wenn Sie schwimmend einem Biber begegnen?

  • Treffen Sie an der Limmat, an der Aare oder im Bodensee auf einen Biber: Nicht auf den Biber zuschwimmen sondern ruhig weiterschwimmen. 
  • Machen Sie ruhig auf sich aufmerksam indem Sie was zum Biber sagen. Schlagen Sie jedoch nicht aufs Wasser. 
  • Wenn Sie sich nahe am Ufer bewegen und der Biber zwischen Ufer und Ihnen auf Sie zukommt, Ruhe bewahren und dem Tier «Platz» ausweichen. ​  ​
  • Oft kommen Biber auf einem zugeschwommen um zu sehen, was vor ihnen im Wasser schwimmt. ​
  • Dabei schlagen sie manchmal mit der Kelle aufs Wasser und tauchen ab. Das ist ein ganz natürliches Verhalten um die Familienmitglieder zu warnen oder Sie als Schwimmer zu erschrecken. 
  • Biber reagieren wie alle anderen Wildtiere auch: wenn man sie in die Enge treibt und sie sich dadurch in Gefahr fühlen, können sie sich vehement verteidigen.
  • An Fluss- oder Seebädern sind sich Biber die Anwesenheit von Menschen gewohnt. Sie wissen, dass der Mensch keine Gefahr für sie ist. Vorausgesetzt wir Menschen verhalten uns korrekt. 
    • Im Berner Marzilibad lebt seit 2013 eine Biberfamilie. Schwimmerinnen und Schwimmer melden regelmässig, dass sie mit den Bibern die Aare heruntergeschwommen sind. Zu einem Unfall kam es trotz der tausenden von Badegästen nie. 

Was gilt es unbedingt zu vermeiden!

  • NIE direkt vor einer Biberburg schwimmen oder gar in deren Eingang tauchen. Wenn ein Biber just in dem Moment aus dem Bau taucht, kann es zu einem Unfall kommen.

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Und Hunde!

  • Hunde stellen im Gegensatz zum Menschen für junge Biber eine grosse Gefahr dar. Regelmässig werden junge Biber von Hunden getötet. 
  • Die jungen Biber kommen zwischen April und Juni zur Welt und verlassen den Bau mit ca. 1 Monat das erste Mal. ​Dann wiegen sie 1-2 kg und sind auf den Schutz der Eltern angewiesen. 
  • Mit den Eltern gehen sie auf Futtersuche und fressen häufig an einem stillen, geschützten Platz am Ufer
  • Kommt ein Hund wie aus einer Kanone die Böschung heruntergeschossen und springt ins Wasser, bedeutet dies höchste Gefahrenstufe für Mutter oder Vater Biber - sie gehen zum Angriff über. 
  • Mehrmals kam es in der Schweiz schon zu schweren Zwischenfällen zwischen Hunden und Bibern. 
  • Selbst Hunde von der Grösse eines Labradors ziehen den Kürzeren gegen einen ausgewachsenen Biber und sie landen nicht selten beim Tierarzt.

Deshalb: Hunde vor allem in der frühen Jungenaufzuchtszeit der Biber (Mai-Juli) am Ufer nicht unbeaufsichtigt ans Wasser lassen, am besten den Hund an der Leine führen. Zum Schutz des Bibers, aber auch zum Schutz Ihres Hundes!

 

Können Biber mit einem Biss Krankheiten übertragen?
Biber sind nicht Träger von Krankheiten, die sie mit einem Biss übertragen können. Da die Nagezähne jedoch tief eindringen können empfiehlt es sich in jedem Fall einen Arzt aufzusuchen um das wietere Vorgehen zu besprechen. ​

Bei einem Tierbiss können Tetanuserreger (Clostridium tetani) über die offene Wunde übertragen werden. Daher muss der Impfstatus bei einer Bissverletzung abgefragt und gegebenenfalls aufgefrischt werden.