Ernährung
Ein Vegetarier durch und durch
Der Biber ist ein reiner Vegetarier. Er frisst also keinerlei tierische Nahrung, auch wenn er in älteren Büchern noch als Fischfresser dargestellt wird. Er ist in seiner Nahrungswahl sehr flexibel. Sein Speiseplan wird hauptsächlich von der Jahreszeit bestimmt. Im Sommer frisst er praktisch alle krautigen und verholzten Pflanzen, die im und am Wasser verfügbar sind. Über 300 verschiedene Pflanzenarten wurden schon festgestellt. Im Winter, wenn die Vegetation ruht, ernährt sich der Biber hauptsächlich von Rinde und Knospen von Sträuchern und Bäumen, mit Vorliebe Weichhölzer wie Weiden und Pappeln. Da der Biber nicht klettern kann, fällt er die Bäume kurzerhand. Dabei hinterlässt er die für den Biber typischen Fäll- und Frassplätze. Friert ein Gewässer im Winter regelmässig zu, legen Biber vor dem Eingang des Baus einen Wintervorrat an. Dieser kann mehrere Kubikmeter Volumen betragen.
Potente Helfer
Um die Pflanzenfasern und die Borke verdauen zu können besitzt der Biber eine spezielle Anpassung: sein Blinddarmsack hat ein riesiges Volumen und ist mit einem Bakterien-Cocktail ausgestattet. Die Nahrung geht in einer ersten Runde in den Blinddarmsack und wird von den Bakterien vorverdaut. Der Biber scheidet diesen weissen, proteinhaltigen Pflanzenbrei dann aus und frisst ihn erneut. In der zweiten Runde durch den Magendarmtrakt kann der Biber die lebensnotwendigen Inhalte herauslösen.