Unterscheidungshilfe: Grosses Heupferd und Zwitscherschrecke
Ab etwa Mitte Juni bereichern sie unsere akustische Landschaft. Die Heupferde, unsere grössten einheimischen Heuschrecken. Bis in 200 Meter Entfernung kann der laute Gesang der Männchen gehört werden. Doch wie unterscheiden sich die heimischen Tettigonia-Arten?
Grosses Heupferd (Tettigonia viridissima) |
Zwitscherschrecke (Tettigonia cantans) |
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Die einfachste Möglichkeit, die beiden Arten zu unterscheiden, erfolgt über den typischen Gesang. Während das Grosse Heupferd Strophen aus scharfen zweisilbigen Versen macht, die lang gezogen sind und etwa gleich laut bleiben, singt die Zwitscherschrecke Verse mit Crescendo, die jeweils durch eine längere Pause unterbrochen sind.
Der Gesang verändert sich je nach Lufttemperatur. Hier ist je ein Beispiel bei hohen und bei tiefen Temperaturen wiedergegeben:
Grosses Heupferd Tettigonia viridissima |
Zwitscherschrecke Tettigonia cantans |
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Gesang aus scharfen, zweisilbigen Versen, langgezogen und gleich laut | Gesang in Crescendo, unterbrochen durch längere Pausen |
Gesang von Tettigonia viridissima bei hohen Temperaturen (33 °C, sonnig). © Orthoptera.ch |
Gesang von Tettigonia cantans bei hohen Temperaturen (27°, sonnig). © Orthoptera.ch |
Gesang von Tettigonia viridissima bei tieferen Temperaturen (18 °C, abends). © Orthoptera.ch |
Gesang von Tettigonia cantans bei tiefen Temperaturen (11°, nachts, bei Nebel). © Orthoptera.ch |
Weitere Arten - zum Verwechseln ähnlich
Die dritte Art in der Schweiz, das Östliche Heupferd oder Tettigonia caudata, kommt bisher nur im Unterengadin und im Münstertal vor. Die Art ist im Feld leicht von den anderen beiden Tettigonia-Arten zu unterscheiden: Die Oberseiten von Kopf und Halsschild sind einheitlich grün. Nur gerade das Gesangsorgan des Männchens ist manchmal dunkel gefärbt.
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![]() Männchen des Östlichen Heupferds; das Gesangsorgan ist dunkel gefärbt, ansonsten ist die Oberseite einheitlich grün. © Christian Rixen |
Zwei andere grosse Heuschreckenarten, der in der Schweiz weit verbreitete Warzenbeisser (Decticus verrucivorus) und die bisher praktisch nur auf der Alpensüdseite vorkommende Ägyptische Wanderheuschrecke (Anacridium aegyptium). Der Warzenbeisser unterscheidet sich von den Tettigonia-Arten durch die kontrastreich gefleckten Flügel, die Wanderheuschrecke durch ihre ockergelb-graue Färbung und die kurzen Fühler.
![]() Weibchen des Warzenbeissers. © Dieter Thommen |
![]() Ägyptische Wanderheuschrecke aus dem Tessin. © Bastian Rast |
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